Urlaub vom Urlaub in El Bolsón

Nachdem wir am Vortag die Grenze überquert hatten, ging es 7. Januar zuerst nach Trevelin. Dort freuten wir uns, endlich einmal wieder in einer argentinischen Panaderia Medilunas und leckeres Brot kaufen zu können. Anschließend fuhren wir dann weiter bis nach Esquel. Die Straße war zwar asphaltiert und die Steigungen bei weitem nicht mehr so steil, wie an der Carretera Austral und trotzdem war es anstrengend. Das lag vor allem daran, dass es trotzdem stetig bergauf ging und man durch die geringe Steigung gefühlte Ewigkeiten nur bergauf fuhr. Gegen Mittag kamen wir dann trotzdem in Esquel an, kauften kurz noch das Nötigste ein und wollten anschließend Geld wechseln. Western Union hatte jedoch leider geschlossen und da Sonntag war, konnten wir auch sonst niemanden finden, der uns Geld wechseln konnte. Zum Glück hatten wir jedoch noch genug im bis nach El Bolsón zu kommen und so entschieden wir uns nach einem W-Lan Stop bei der Tankstelle weiterzufahren. Es ging noch knapp 8 Kilometer leicht bergauf aus der Stadt raus, bis wir einen Platz in unmittelbarer Nähe der Straße fanden.

Stetig bergauf von Trevelin nach Esquel

Am nächsten Morgen starteten wir dann bei erstaunlich kühlen Temperaturen. Mit der Sonne und der immer noch vorhandenen Steigung wurde es dann aber auch schnell warm. Obwohl es wieder auf über 1000 Meter hoch ging, kamen wir ganz gut voran und erreichten dann um 14:30 Uhr unser Tagesziel. Wir übernachteten an einem Fluss unter einer Brücke und konnten uns so auch noch eine schöne Abkühlung gönnen. Etwas flacher ging es dann am folgenden Tag weiter. Leider kam dafür der Wind langsam zurück, aber im Gegensatz zu dem, was wir weiter im Süden schon erlebt hatten, war es noch aushaltbar. Die erste Pause machten wir dann am Museum Leleque, das Charlotte auf den Tag genau 7 Jahre zuvor mit ihren Eltern und Geschwistern besucht hatte. Für uns ging es jedoch ohne Museumsbesuch weiter. Die nächsten Kilometer ging es dann genau gegen den Wind, sodass wir bereits nach 15 weiteren Kilometern die nächste Pause machten. Als wir dann nochmal 5 Kilometer (in knapp 25 Minuten) weiter waren, fiel Yannik auf, dass er sein Handy am letzten Pausenort vergessen hatte. Ziemlich sauer, drehte er direkt um und wollte das Handy alleine holen. Charlotte folgte ihm jedoch und hatte nach 500 Metern die Idee, das Gepäck abzunehmen. Das taten wir dann auch und so wartete Charlotte, während Yannik bei Rückenwind mit 40 km/h zurück raste. Zum Glück lag das Handy auch noch dort und ohne das Gepäck ging es sogar gegen den Wind zurück zu Charlotte schnell voran. Nachdem das Gepäck wieder montiert war, fuhren wir weiter in Richtung Epuyen, wo wir noch eine kurze Pause machten. Am Rand von Epuyen fanden wir dann am Nachmittag auch einen Schlafplatz und hörten noch ein wenig Hörbuch.

Ab nach El Bolsón

Die Schotterstraße aus Epuyen raus führte uns dann direkt einmal ordentlich bergauf und kostete bereits auf den ersten 1,5 Kilometern eine Menge Kraft. Danach hatten wir aber zum Glück wieder Asphalt und freuten uns, dass es nur noch knapp 40 Kilometer bis nach El Bolsón waren. In dieser Stadt wollten wir nämlich unsere zweite größere Pause der Reise machen und uns ein bisschen vom Reisen erholen. Die letzten Wochen waren nämlich schon ziemlich anstrengend, sodass wir diese Pause such wirklich nötig hatten. In Bolsón angekommen aßen wir dann erstmal ein Eis und kümmerten uns um Geld. Dafür standen wir bei Western Union dann 1 1/2 Stunden in der Schlange und bekamen aber zumindest einen guten Wechselkurs. Anschließend fuhren wir dann zu einem Schuhmacher, bei dem wir den Reißverschluss unseres Innenzeltes reparieren lassen wollten. Wir schauten auch noch in einem Fahrradladen vorbei, weil Yannik eine neue Kette brauchte. Da diese jedoch knapp 65€ kosten sollte, wollten wir die nächsten Tage nochmal in anderen Läden vorbeischauen. Danach fuhren wir zum Campingplatz, wo wir schnell unser Zelt aufstellten, bevor wir dann in einem Restaurant essen gingen.

Auf schöne Schlafplätze folgt oft ein steiler Anstieg

Stressige Ruhetage

Am Donnerstag gingen wir dann nach dem Aufstehen auf den Handwerksmarkt der Stadt. Dort verbrachten wir den ganzen Mittag un genossen es, die vielen schönen Stände mit handgemachten Sachen anzuschauen. Nachmittags wollten wir dann noch unser Zelt abholen. Leider hatte der Schuhmacher jedoch nur einen der beiden Reisverschlüsse repariert und so musste er es noch einen weiteren Tag behalten. Wir aßen dann noch auf dem Markt ein leckeres und rieseges Sandwich zum Abendessen und schliefen eine weitere Nacht ohne Innenzelt.

El Bolsón

Freitagmorgen wuschen wir dann erstmal all unsere Klamotten in einem Eimer. Zudem telefonierten wir über den Tag hinweg mit Freunden. Um 16 Uhr fuhren wir dann wieder zum Schuhmacher, der uns dann mitteilte, dass er den zweiten Zipper nicht wechseln konnten, ohne den kompletten Reißverschluss auszutauschen. Da uns jedoch ein funktionierender Zipper reichte, nahmen wir das Innenzelt so wieder mit. Wir kauften noch bei einem netten Metzger Fleisch ein und grillten zum Abschluss des Tages.

Der Samstagmorgen begann dann nach dem Aufstehen wieder mit einem Gang zum Markt, wo wir uns ein neues handgefertigtes Messer kauften, da unser altes sowieso schon ziemlich stunpf war. Wir aßen noch ein leckeres Hünchensandwich und schon war es wieder Nachmittag. Diesen verbrachten wir dann mit dem Reparieren von einigen Sachen, telefonieren und einkaufen, sodass auch dieser Tag schnell vorbei ging.

Unser Campingplatz in El Bolsón

Am Sonntag planten wir dann unsere weitere Route, sicherten unsere Fotos, schrieben Tagebuch und hatten zumindest mal ein bisschen Ruhe. Am Abend entschieden wir uns dann aber unseren Aufenthalt noch um zwei Nächte zu verlängern, da die Ruhetage bis jetzt wieder einmal stressiger waren, als die Fahrtage.

Außerdem waren wir auch noch lange nicht fertig und so stand an Montag nach dem erneuten Geld holen bei Western Union noch das Haare schneiden bei Yannik an. Zudem mussten die Videos der GoPro gesichert werden und die Blogbeiträge fertiggestellt werden.

Da wir auch das nicht komplett schafften, wurde der letzte Blogbeitrag dann am Dienstag fertiggestellt. Wir telefonierten nochmal mit unseren Eltern, mussten noch einmal ein paar Sachen waschen und hatten dann zumindest noch ein paar entspanntere Stunden am Nachmittag, bevor wir zum letzten Mal auf dem Markt in Bolson essen gingen und dann am Morgen des 17. Januar in Richtung Bariloche aufbrachen.

Den Weg dorthin, sowie unsere weitere Tour entlang der 7-Seen-Route und zurück nach Chile gibt es dann im nächsten Blogbeitrag zu lesen. Bis dahin, Charlotte und Yannik!

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